Hallo Simon!
Du bist nach fünf Jahren in der Swiss League beim EHC Olten zum EHCB zurückgekehrt. Was hat sich in dieser Zeit beim EHCB alles verändert?
Die ganze Mannschaft! (lacht) Es sind nicht mehr viele da, Rajala und Haas sind die einzigen, mit denen ich damals noch zusammengespielt habe. Die ganze Organisation ist mit den Aufgaben gewachsen. Es war schön für mich zu sehen, wie Biel in den letzten Jahren immer wieder Schritt für Schritt besser geworden ist. Jetzt hoffen wir, dass wir dieses Jahr richtig zuschlagen können!
Und wie sieht es bei dir aus? Was hat sich bei dir, ausser der paar grauen Haare mehr, verändert? Hast du bspw. an deiner Technik gefeilt?
Ich habe einen Stil vom Grund her, aber als Torhüter musst du dich immer wieder an neue Situationen und Gegebenheiten anpassen, am Niveau oder auch an den Mitspielern. Die Ausrüstung der Spieler wird immer besser, damit verbunden auch die Schüsse. Junge Spieler, die aus dem Nachwuchs hochkommen haben oft eine etwas andere, teilweise sogar bessere Schusstechnik als früher. Wenn du im Spielrhythmus drin bist, passiert diese Anpassung bis zu einem gewissen Punkt auch automatisch. Ich will, wann immer möglich, das Maximum aus mir herausholen.
Wie wichtig sind für diese Fortschritte oder Anpassungen Goaliecoaches wie Marco Streit?
Sie sind sehr wichtig. Mit der Erfahrung, die ich gesammelt habe, weiss ich zwar schon, wo es hapert. Aber ich bin sehr dankbar, wenn man in der Konversation die kleinen Nuancen, die über Sieg oder Niederlage entscheiden, ansprechen kann. Für die Goalies ist es sehr wichtig, eine Ansprechperson im Team zu haben. Marco Streit füllt diese Rolle sehr seriös aus und macht einen wirklich guten Job.
Wäre die Rolle des Goalietrainers auch mal etwas für dich in der Zukunft?
In meinem Alter muss man natürlich immer etwas an die Zukunft denken. Ich bin diesbezüglich recht offen. Ich lebe gerade gerne im Moment, habe aber auch schon etwas vorbereitet für nach der Karriere mit meiner Ausbildung zum Berufsmasseur. Ich habe jetzt schon ein paar Kunden und versuche da etwas Neues aufzubauen.
Kommen wir zum Schluss noch zurück in die Gegenwart. Der EHCB reihte im Oktober Sieg an Sieg. Was ist möglich mit dieser Mannschaft?
Es ist noch recht früh in der Saison. Wir hoffen natürlich immer, dass wir das Maximum herausholen können, und das Maximum kann nur der Meistertitel sein. Aber gerade in diesem Jahr gibt es viele andere Mannschaften, die genau das gleiche Ziel haben. Wir müssen versuchen, das Level zu halten, so dass wir mit einem guten Gefühl in die entscheidende Phase gehen können. Dort machen es dann die Details aus und der Fakt, wie viele Spieler gesund oder angeschlagen sind. Jetzt müssen wir einfach weiterarbeiten wie bisher, zu weit nach vorne müssen wir in unserem Sport gar nicht blicken.
Interview: Mirio Woern